K102 Splittbinder
Warum Latex-Splittbinder K 102?
Nach DIN 18560 – 2 müssen Ausgleichsschichten im eingebauten Zustand eine gebundene Form aufweisen. Für den Holzbau gelten darüber hinaus schärfere Anforderungen gem. Holzbauhandbuch Reihe 3, Teil 3, Folge 1.
Durch das spezifische Schwingungsverhalten und die Durchbiegung muss das Splittmaterial elastisch gebunden sein oder ungebunden mit einer zusätzlichen Sicherung gegen Verrutschen (wandern) aus Pappwaben oder Lattengitter.
Für einen optimalen Schallschutz muss die Beschwerung bzw. Masse biegeweich, also elastisch sein. Weiches Blei z. B. dämmt den Schall deutlich besser als ein Stahlblech bei gleichem Gewicht, was eine Klopfprobe bereits belegt.
Prüfungen im Rahmen von Forschungsvorhaben zeigen, dass bei einer elastischen Bindung mit Latexbinder nur etwa die halbe Masse erforderlich ist. Normgerechte Vergleichsmessungen zeigen, dass bei hydraulisch härtenden Bindemitteln, also Bindemitteln auf zementärer Basis, ein Trittschallpegel 5 bis 7 dB schlechter ausfällt als bei einer ungebundenen bzw. elastisch gebundenen Schüttung.
Das menschliche Gehör empfindet 8 dB bereits als Verdopplung bzw. Halbierung des Lärmpegels, also ein erheblicher Unterschied!
Für den Latex-Splittbinder sind unter anderem im Holzbauhandbuch Reihe 3, Teil 3, Folge 1, Schallschutz im Holzbau, 42 Konstruktionsvarianten mit belastbaren normgerecht gemessenen Werten enthalten. Darüber hinaus verfügen wir über ein Berechnungsverfahren zur rechnerischen Abschätzung der jeweiligen Konstruktion.
Wann und warum auf Folie verzichten?
Wenn trockener bzw. trocken gelagerter Splitt verwendet wird, kann schädliche Feuchte für die Holzkonstruktion grundsätzlich ausgeschlossen werden, da dem Splitt nur 30 kg Splittbinder je cbm zugegeben werden. Da das Bindemittel ein Festkörperanteil von fast 50 % aufweist, werden je cbm bzw. je 1.500 kg nur 15 kg Wasser zugefügt, wodurch sich die Feuchte um nur 1 % erhöht.
Da die Feuchte des Splitts bei weitgehend trockener Lagerung in der Regel deutlich unter 0,8 M% liegt, wird der Grenzwert von 1,8 M% gem. Holzbauhandbuch stets eingehalten. Wenn oberhalb der Schüttung, bzw. unterhalb des später eingebrachten Estrichs in der Regel eine weitgehend dampfdichte Folie eingebaut wird, sollte die Unterseite soweit diffusionsoffen sein, dass die Feuchte der Schüttung infolge Diffusion nach unten ihre Ausgleichsfeuchte erreichen kann. Das ist vor allem bei Fußbodenheizungen wichtig um eine Kondensatbildung zu verhindern. Dazu wirkt sich die Verklebung zwischen dem Splitt und der Holzkonstruktion akustisch positiv aus.
Die geringe kurzzeitige Feuchteerhöhung der Holzdecke ist dabei in der Regel unkritisch bzw. unschädlich. Der Feuchteeintrag bei Holzbetonverbunddecken, wie sie heute häufig angewendet werden, ist deutlich größer.
Muss bei Sichtholzdecken ein Durchtritt von Bindemittel sicher verhindert werden, kann ein diffusionsoffenes Schrenzpapier oder diffusionsoffene Folie mit einem sd-Wert < 0,1 m eingesetzt werden. Bei Brettstapeldecken sollten die vorgeschriebenen Ausgleichsfugen vorhanden sein.
Was tun bei nassem Splitt?
Grundsätzlich soll der Splitt trocken bzw. überdacht gelagert worden sein und an der Baustelle unmittelbar vor Niederschlägen durch eine Abdeckung geschützt werden, womit die Feuchte des Splitts dann sicher unter 0,8 M% liegt und der Grenzwert von < 1,8 M% beim Einbau sicher eingehalten wird, da die Feuchteerhöhung durch den Splitt lediglich 1,0 M% beträgt.
Ggf. kann nasser Splitt in industriellen Trocknern (Trocknungsböden, Getreidetrockner, Trommel – Wandtrockner etc.) getrocknet werden, wenn’s schnell gehen soll.
Ist dann trotzdem einmal der Splitt zu nass oder zu nass geworden, ist es ggf. erforderlich die Holzkonstruktion vor zu hoher Feuchteaufnahme durch eine Folie bzw. Unterlage zu schützen. Dazu haben sich weitgehend diffusionsoffene Folien mit einem sd-Wert zwischen 0,1 bis maximal 0,5 m bewährt.
Sie lassen die überschüssige Feuchte langsam genug in die Rohdecke, welche sie dann parallel zum Raum hin abgeben kann.
Bevor der Estrich aufgebracht wird, ist dann eine Trocknungszeit einzuplanen, welche den Diffusionswiderstand der Folie und von den Randbedingungen bzw. klimatischen Bedingungen abhängig ist.
Dies sind:
– Ausgangsfeuchte der Schüttung
– Schüttdicke
– Temperatur
– Luftfeuchte
– Luftbewegung
Aus diesen Gründen ist eine ausreichende Trockenzeit nicht bestimmbar bzw. berechenbar. Häufig reicht eine Zeit von 3 bis 7 Tagen bei weitgehend normgerechten Klimabedingungen aus um die Feuchte unter 1,8 M% zu bringen.
Die Trocknungszeit kann durch den Einsatz von Trocknungsgeräten oder Bauheizern beschleunigt werden.
Ist die Schüttung begehbar?
Die elastisch gebundene Splittschüttung für sich ist keine Gehschicht bzw. Nutzschicht. Sie kann vorsichtig zur Weiterarbeit bei der Herstellung des gesamten Aufbaus betreten werden. Ggf. sind bei häufigem Begehen Unterlagen erforderlich.
Ein intensives Begehen der ungeschützten Schüttung durch diverse fremde Handwerker sollte vermieden.
Wo kann ich den Splitt beziehen?
Selbst häufig führen Baustoffhändler keinen geeigneten Gesteinssplitt für die industrielle bzw. handwerkliche Anwendung im Bauwesen.
Optische Anforderungen wie bei Ziersplitt bestehen nicht. Der erforderliche Gesteinssplitt wird regelmäßig im Bauwesen, zum im Straßenbau sowie im Landschaftsbau eingesetzt. Neben Steinbrüchen, Mischwerken etc. gibt es unter anderem neben regionalen Anbietern auch bundesweit tätige Fachhändler für Splitt.
Häufig verfügen Straßenbaufirmen oder Landschaftsbaufirmen über preiswerte regionale Bezugsquellen. Brauchen Sie Hilfe zur Beschaffung, kontaktieren Sie uns gerne. Wir können Ihnen überregionale Händler nennen.